Pferdesolarien - Sonnenlicht aus der Steckdose
Sonnige Zeiten
Ob nach dem Abduschen oder nach schweißtreibender Arbeit, das Pferdesolarium eignet sich bestens zur „Trockenlegung" in entspanntem Rahmen: Dabei stehen –selbst beim blassen Schimmel – keinerlei Bräunungsabsichten im Vordergrund sondern einige erwärmende Momente im Sonnenlicht aus der Steckdose.Insbesondere die wärmenden Infrarotstrahlen, die in jedem Pferdesolarium (meist neben Ultraviolettstrahlen) zum Einsatz kommen, wirken sich positiv auf das Wohlbefinden aus. Die warmen Strahlen erhöhen die Leistungskraft von Sportpferden und können auch bei Zuchtpferden regelmäßig angewandt beachtliche Erfolge ans Licht bringen. So werden die „angeheizten" Stuten in der Regel in ihrer Fruchtbarkeit und die Hengst in ihrer Manneskraft bestärkt.Die sonnigen Strahlen regen den Kreislauf an und fördern Durchblutung und Stoffwechsel. Das Blutbild zeigt sich verbessert, die Widerstandskraft wird erhöht, das Immunsystem gestärkt. Und auch im Bereich der Regeneration wirkt die Bescheinung:So löst sie zum Beispiel Verspannungen und Muskelkater und hat unter Umständen sogar schmerzstillende Effekte. Wichtig für Wirkung und Wohlfühleffekt ist, dass das Solarium nicht zu dicht über dem Pferdekörper hängt, sondern dass ein Mindestabstand von rund 50 Zentimetern eingehalten wird. Denn die Pferde sollen ja nicht getoastet sondern sanft gewärmt werden. Als Besonnungszeit empfehlen Experten eine Zeitspanne zwischen zehn und 15 Minuten. Abhängig ist diese Zeit von mehreren Faktoren. Zum einen sind das die Besonnungsintensität und der Besonnungsabstand. Zum anderen auch die Absicht, die hinter der Besonnung steht: Super-Sonne - Solarium ist natürlich nicht gleich Solarium. Hier gibt es riesige Qualitätsunterschiede. Das Licht eines Qualitäts-Solariums sollte dem Vollspektrum der Sonne entsprechen, um neben der rein wärmenden auch eine biologische Wirksamkeit zu haben. Teile des mittelwelligen Ultraviolett B, langwelliges Ultraviolett A, sichtbares Licht, kurzwelliges Infrarot und mittelwelliges Infrarot, all das sind Strahlungsarten des Gesamtspektrums, an welche die Pferde schließlich seit Millionen von Jahren gewöhnt und angepasst sind. Auch die Form des Sonnenspenders ist von Bedeutung. Eine ergonomische Wölbung ermöglicht den ausgesendeten Strahlen möglichst viel vom Pferdekörper zu treffen. Nur so umfängt die wohligen und heilende Sonne größtmögliche Teile des Pferderumpfes.
Warmer Wind
Eine echte Alternative zur Höhensonne ist der Pferdefön. Auch er verfolgt das Ziel, das Pferd möglichst rasch und dabei schonend abzutrocknen. Optisch dem Pferdesolarium nicht unähnlich, blasen zahlreiche Düsen des von einem namhaften Lingener Pferdefreunds erfundenen und patentierten Luxusapparats wohltemperierte Luftströme in Richtung Pferdekörper.
Luft und Licht
Bewährt in der Praxis haben sich Kombi-Geräte aus Solarium und Warmluftdusche. Durch die gleichmäßige Luftzirkulation wird das Pferd in Gänze getrocknet und gewärmt. Auch die Bauchpartie bekommt dabei seinen wichtigen Teil an wohliger Wärme ab. Ein Wärmestau wird durch die Umluft verhindert.
Und ein wenig Technik...
Wie die Steckdose dimensioniert sein muss, damit das Solarium die nötige Power bekommt, oder ob Sie sogar einen extra Kraftromanschluss installieren müssen, das hängt von den jeweiligen Geräten ab und ist dort entsprechend verzeichnet. Die Anzahl und auch die Art der Strahler sind hier von Bedeutung für die benötigte Stromzufuhr.
In der Regel müssen die Infrarotstrahler nach rund 6.000 und die Sonnenstrahler nach 1.500 Betriebsstunden ausgewechselt werden, denn dann verlieren sie an Stärke. Gefährlich sind die alten Strahler zwar nicht, aber eben in ihrer UV-Leistung nur noch halb so wirkungsvoll wie frische. Ein intaktes Solarium schafft gut und gern bis zu 20 Pferde am Tag – vorausgesetzt sie überschreiten ihre gesunde Besonnungszeit nicht.
Achten müssen Sie beim Kauf des Solariums darauf, was Sie genau erwerben. Gehört die Aufhängung mit dazu, ist der Aufzug inklusive oder müssen der Münzautomat oder Zeitschaltuhr separat erworben werden? Modelle gibt es von Standart-Varianten bis hin zum Super-Luxusgerät.
Es empfiehlt sich das Solarium an einem festen Platz im Stall zu postieren und hier mit einer vernünftigen Anbindevorrichtung (beidseitig) für Sicherheit zu sorgen. Das besonnte Pferd sollte seine Artgenossen sehen und zugfrei stehen können. Der Boden unterm Solarium sollte möglichst rutschfrei sein.
Übrigens: Das Solarium ersetzt weder das aufwärmende Schrittreiten vor dem eigentlichen Reiten noch das Cool Down mit vernünftigem Trockenreiten nach dem Training. Als ergänzende moderne Technik ist es allerdings vor und nach dem Reiten durchaus gesundheitsförderlich und leistungssteigernd. Wichtig ist, das Pferd nach dem Besuch des Solariums gut einzudecken, damit es keine Erkältung bekommt.
Author: J. Kaup
