Landgestüt Marbach

Landgestüt MarbachAls Marpach ist der Ort 1240 erstmals urkundlich erwähnt. Das Gestüt, das hier seit bald 500 Jahren besteht, könnte vermuten lassen, das Bestimmungswort Mar- sei mit Pferd zu übersetzen; aber der Bach kann ursprünglich auch die Grenze, marca, zwischen zwei alten Verwaltungs- bzw. Gerichtsbezirken bezeichnet haben.
Die Siedlung bestand im 13. Jahrhundert aus wenigen Höfen, Kirche und Mühle. Im späten 15. Jahrhundert ging die Ortsherrschaft samt dem Patronatsrecht an der Kirche von der Familie Grafeneck ebenfalls an Württemberg über. Zur Zeit der Reformation wurde die Pfarrei aufgehoben und ihr Sprengel Dapfen zugeschlagen; Kirche und Pfründhaus verfielen. Auch die bereits 1240 erwähnte Mühle verfiel 1634 und wurde nicht wieder aufgebaut.
Spätestens unter Herzog Christoph von Württemberg (1550-1568) setzte der Ausbau Marbachs zum herrschaftlichen Gestüt ein, das schon bald einen guten Ruf hatte. Auch nach dem 30-jährigen Krieg kam es rasch zum Wiederaufbau.

Bronze MarbachIm letzten Viertel des 18. Jahrhunderts wurde mit der Gestütsordnung die erste deutsche Körordnung für Gestüts- und Privathengste geschaffen und damit die strikte Zuchtwahl zum Ziel erklärt. Nach einer Zeit des Niedergangs erlebte die Pferdezucht um 1800 einen erneuten Aufschwung. 1817 wurde Marbach zum Landgestüt erhoben und erhielt die Gestütshöfe Offenhausen, St. Johann und Güterstein zugewiesen. Der Gebäudebestand ist im Wesentlichen noch der des 19. Jahrhunderts.





Stutenbrunnen MarbachDer Gestütshof Marbach. Die Hofanlage wird durch eine Straße geteilt. Unterhalb dieser Straße im Tal stehen die Gebäude der Schmiede, Wagnerei, Sattlerei und Werkstatt. Weiterhin finden wir dort die Marbacher Deckstation mit den Gastboxen.

Der eigentliche Gestütshof oberhalb der Straße ist im Rechteck angelegt. Einige Gebäude stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. In der Mitte des Innenhofes steht das Wahrzeichen Marbachs, der im Jahr 1844 errichtete Stutenbrunnen mit der in Wasseralfingen gegossenen Bronzeplastik einer säugenden Stute. Die Stallungen beherbergen die Deckhengste und die oberhalb des Hofes liegenden Laufställe die Warmblut - und Vollblutaraberstuten.


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